Kamillenblüten

Deutsche Kamille

Wissenschaftlicher Name
Matricaria chamomilla

Wissenschaftlicher Name im Genitiv
Matricariae

Pflanzenfamilie
Asternartige (Korbblütler) (Asteraceae)

Namensherkunft

Der Name „Matricaria“ leitet sich vom lateinischen Wort „matrix“ ab, was Gebärmutter bedeutet, da die Pflanze traditionell zur Behandlung von Frauenleiden verwendet wurde. „Chamomilla“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Erdapfel“, aufgrund des apfelähnlichen Duftes der Blüten. Der deutsche Name „Kamille“ stammt aus dem Lateinischen „chamaemelum“ und wurde im Laufe der Jahrhunderte eingedeutscht.

Deutsche Kamille
Deutsche Kamille am Wegrand

Geschichtliches und Mythologie

Die Kamille wurde schon in der Antike von Ägyptern, Griechen und Römern als Heilpflanze geschätzt. Dioskurides und Plinius beschrieben ihre Verwendung bei verschiedenen Beschwerden, darunter Verdauungsstörungen und Hauterkrankungen. Im Mittelalter war sie ein wichtiger Bestandteil der Klostermedizin. Auch Hildegard von Bingen erwähnte sie in ihren Schriften als wertvolles Heilkraut. Die Kamille galt als „alles heilende Pflanze“ und wurde häufig in Gärten kultiviert.

Kamillenblüten
Kamillenblüten (deutsch)

Botanik

Die Deutsche Kamille ist eine einjährige, krautige Pflanze, die 15-50 cm hoch wird. Sie hat einen charakteristischen, angenehmen Duft. Der aufrechte, verzweigte Stängel ist kahl oder leicht behaart. Die Blätter sind zwei- bis dreifach fiederteilig mit schmalen, linearen Abschnitten. Die Blütenköpfe sind endständig und bestehen aus weißen Zungenblüten und gelben Röhrenblüten. Die Kamille blüht von Mai bis September und wächst bevorzugt auf sonnigen, trockenen und nährstoffreichen Böden in ganz Europa, Asien und Nordamerika.

Heutige Anwendung

Die Kamille wird heute vor allem zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, entzündlichen Hauterkrankungen und zur Beruhigung verwendet. Kamillenblütentee ist ein beliebtes Hausmittel bei Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Äußerlich angewandt wird die Kamille bei Haut- und Schleimhautentzündungen, zur Mundspülung genutzt. Bei Augenentzündungen ist sie nicht mehr empfohlen, da sie in diesem Bereich zu sehr austrocknet und es damit zu Reizungen kommen kann. Kamillenöl und Kamillentinktur werden ebenfalls häufig verwendet.

Traditionelle Anwendung

Traditionell wurde die Kamille zur Linderung von Menstruationsbeschwerden, als Beruhigungsmittel und zur Förderung des Schlafes verwendet. Sie war auch ein bewährtes Mittel gegen Erkältungen und wurde oft in Dampfbädern zur Inhalation verwendet. Die Kamille fand auch Verwendung bei Wundheilung, Rheuma und Gicht. Ihre entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften machten sie zu einem wertvollen Heilmittel in der Volksmedizin.

Historische Aufzeichnungen

Historische Aufzeichnungen belegen die vielfältige Verwendung der Kamille. Dioskurides und Plinius empfahlen sie als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden, darunter Verdauungsstörungen, Hauterkrankungen und Entzündungen. Im Mittelalter war sie ein fester Bestandteil der Klostermedizin. Hildegard von Bingen lobte die Kamille als Heilmittel für Magen- und Darmbeschwerden sowie für Hautprobleme. Die Kamille wurde in vielen alten Kräuterbüchern als wertvolles Heilmittel beschrieben.

Drogen und Zubereitungen

SymbolArzneidrogewiss. NameInfos und Bemerkungen
KamillenblütenMatricariae flosDie getrockneten Blüten werden meist als Tee, in Form von Extrakten oder ätherischen Ölen verwendet.
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