Anti-Zecken-Balsam

Anti-Zecken-Balsam

Anti-Zecken-Balsam
Anti-Zecken-Balsam

Jetzt im Sommer wollen sie uns wieder an den Kragen – die Zecken. Eigentlich könnten wir die paar Tropfen Blut, die die kleinen Vampire von uns saugen wollen, locker verkraften, wenn sie dabei nicht Krankheiten übertragen würden.
In erster Linie die Borreliose, eine bakterielle Infektion oder das FSME-Virus, das eine Hirnhautentzündung auslösen kann.
Während man gegen FSME impfen kann, existiert gegen die Borreliose leider kein vergleichbarer Schutz.

Mittlerweile siedeln sich in unseren Breiten sogar andere Zeckenarten an, die noch weitaus problematischere Erreger in sich tragen können. Da ist es nur zu verständlich, dass man sich vor den kleinen Milben schützen will.

Deshalb präsentieren wir euch heute unseren Anti-Zecken-Balsam, den ihr euch ganz einfach selbst herstellen könnt. Er besteht im Wesentlichen aus zwei ätherischen Ölen – Feldthymian und Citronella. Beide zusammen entfalten einen synergetischen Effekt und konnten so einer Studie zufolge den besten Schutz vor den kleinen Plagegeistern zeigen.

Als Salbengrundlage dient uns ein hochwertiges, kaltgepresstes Kokosfett. Es besteht hauptsächlich aus Laurinsäure, einer Fettsäure, die Zecken überhaupt nicht gefällt. Das Kokosfett allein wehrt laut Forschungen schon bis zu 83 % der Zecken ab. Zusammen mit dem Feldthymian und der Citronella setzten wir noch eins obendrauf.


Anbei die Zutaten für die Anti-Zecken-Salbe:

10 ml Kokosfett (kaltgepresst)
3 Tr. Feldthymian (Thymus serpyllum)
3 Tr. Citronella (Cymbopogon winterianus)

Kokosfett schmilzt bereits bei Temperaturen ab etwa 23°C. Falls es also nicht bereits flüssig sein sollte, kann man es allein durch die eigene Handwärme und Rühren in eine cremige Konsistenz versetzen. Damit entfällt sogar ein Erhitzen auf dem Herd. Nun tropft man einfach die ätherischen Öle hinein und rührt alles gut unter. Damit ist unser Balsam auch schon fertig.

Bei den momentanen Temperaturen könnte es gut sein, dass euer geplanter Balsam nicht fest wird, sondern flüssig bleibt. Der Wirkung tut das allerdings keinen Abbruch.

Zur Anwendung müssen insbesondere die Beine sowie sowie alle anderen exponierten Hautareale eingecremt werden. Damit solltet ihr vor den kleinen Monstern weitgehend geschützt sein.

Und wenn euch trotz allem eins dieser Biester erwischen sollte – anbei noch einige Tipps und Fakten:

Die Zecke sollte umgehend entfernt werden. FSME wird zwar leider sehr rasch übertragen, aber die Borreliose meist erst nach etwa 24 Stunden. Und selbst dann breiten sich die Bakterien zunächst langsam, kreisförmig von Zentrum der Einstichstelle her aus, was dann auch die typisch kreisrunde Rötung ergibt. Daher sollte man die Gelegenheit nutzen, unmittelbar nach der Entfernung die Wunde mit etwas Antibakteriellem zu behandeln.
Ich präferiere da das ätherische Öl der Rosengeranie (Pelargonium gravolens). Dieses Öl sollte eigentlich in jeder aromatherapeutischen Hausapotheke vorhanden sein. Ihm wird einer Studie zufolge eine enorme Wirksamkeit gegen Borrelien bescheinigt. Gleichzeitig ist es ausgesprochen hautfreundlich und wirkt wundheilungsfördernd. Für diese einmalige, punktuelle Anwendung verdünnen wir das Öl ausnahmsweise nur 10%ig mit Weingeist – 1 Tropfen ätherisches Öl und 9 Tropfen Weingeist. Damit desinfizieren wir nun die Wunde. Diese Prozedur könnte zwar ein wenig brennen, wir minimieren so jedoch die Gefahr, an Borreliose zu erkranken.

Zur eigentlichen Entfernung der Zecke eignet sich am besten eine sogenannte Zeckenkarte. Damit setzt man ein Stück oberhalb des Tieres von seinem Kopf her an und zieht die Karte mit einer langsamen, gleichmäßigen Bewegung über die Haut in Richtung Hinterleib des Tieres. Damit gelingt es einem in der Regel gut, den Blutsauger rasch und unversehrt herauszubekommen.

Zusatzstoffe wie Öle, Klebstoffe, Parfum oder Ähnliches sollte man nicht verwenden. Sie reizen die Zecke und erhöhen das Risiko einer Erregerübertragung. Und gerade das wollen wir schließlich vermeiden.


FENG, Jie, et al. Selective Essential oils from spice or culinary herbs have high activity against stationary phase and biofilm Borrelia burgdorferi. Frontiers in medicine, 2017, 4. Jg., S. 169.

SCHWANTES, Ulrich; DAUTEL, Hans; JUNG, Gerd. Prevention of infectious tick-borne diseases in humans: Comparative studies of the repellency of different dodecanoic acid-formulations against Ixodes ricinus ticks (Acari: Ixodidae). Parasites & vectors, 2008, 1. Jg., Nr. 1, S. 8.

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