Wissenschaftlicher Name
Inula helenium
Wissenschaftlicher Name im Genitiv
Inulae helenii
Pflanzenfamilie
Korbblütler (Asteraceae)
Namensherkunft
Der Name „Inula“ leitet sich vom griechischen „hinao“ ab, was „ich lasse fließen“ bedeutet und auf die harntreibenden Eigenschaften der Pflanze hinweist. „Helenium“ bezieht sich auf die griechische Mythologie und Helen von Troja, da die Pflanze angeblich aus ihrem Tränenfluss entstand.
Geschichtliches und Mythologie
Der Alant wurde bereits von den alten Griechen und Römern für seine medizinischen Eigenschaften geschätzt. Dioskurides und Plinius der Ältere erwähnten ihn als Heilmittel bei Atemwegsproblemen und Verdauungsbeschwerden.
In der mittelalterlichen Kräuterkunde fand der Alant Verwendung bei der Behandlung von Erkältungen, Magenbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems.
Zur Magenstärkung bereiteten die alten Römer aus der Wurzel eine Art Konfitüre zusammen mit Rosinen und Datteln. Es ist überliefert, dass die Tochter von Kaiser Augustus dieses Mittel täglich wegen ihrer Magenprobleme nahm.
Botanik
Der Alant ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu 2 Meter hoch wachsen kann. Er hat große, lanzettliche Blätter und gelbe Blüten, die in dichten Dolden angeordnet sind. Die Wurzeln des Alants sind stark duftend und wurden früher als Gewürz und Aromastoff verwendet.
Heutige Anwendung
Heute wird der Alant in der Naturheilkunde zur Unterstützung der Atemwege, bei Verdauungsbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Äußerlich kann er bei Hautproblemen und Verletzungen verwendet werden.
Kontraindikationen:
– keine bekannt –
Nebenwirkungen:
Er kann die Schleimhäute reizen oder allergische Hautreaktionen auslösen (allergische Kontaktdermatitis). In hoher Dosierung kann Alantwurzel toxisch wirken. Dies äußert sich durch Erbrechen, Durchfall, Krämpfen oder gar bis hin zu Lähmungserscheinungen.
Verantwortlich dafür sind die in Alantwurzeln in großen Mengen enthaltenen Sesquiterpenlactone. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken toxisch auf Pilze, Bakterien, Parasiten und auf Säugetiere.
Wechselwirkungen:
– keine bekannt –
In aktuellsten Studien zeigt das ätherische Öl der Alantwurzel eine starke Wirksamkeit gegen Candida und Bakterien – insbesondere Staphylokokken.
Traditionelle Anwendung
In der Vergangenheit wurde der Alant zur Behandlung von Erkältungen, Verdauungsstörungen und zur Stärkung des Körpers verwendet. Er galt als Schutzpflanze vor bösen Geistern und wurde oft in rituellen Reinigungen eingesetzt.
Der Alant wurde in verschiedenen Teemischungen und als Tinktur verwendet, um seine heilenden Eigenschaften zu nutzen.
Historische Aufzeichnungen
- Hippokrates: führt den Alant als „Arzneitrank für den Uterus“ an.
- Paracelsus: als Heilmittel bei Blähungen, Lungenleiden und äußerlich bei Kontrakturen.
- H. v. Bingen: zu äußerlichem Gebrauch bei Krätze.
- Bock: bezeichnet die Alantwurzel als eine „köstlich artznei“ für die Engbrüstigen, für Magenerkältung und Verdauungsstörungen und läßt sich bei Asthma, Husten, Blutspeien, Geschwüren der Lunge und des Uterus, als stein- und menstruationstreibendes Mittel, äußerlich bei Geschwüren der Genitalien anwenden.
- Matthiolus: gebraucht den Alant als Karminativum, Expektorans, Diuretikum und Emmenagogum, als herzstärkendes, nieren- und blasenreinigendes, schleim- und galleabführendes Mittel.
- Hufeland: bei Schleimhautkatarrhen, Husten und Asthma sehr geschätzt.
- Rénon: hat Alant mit gutem Erfolg gegen den Husten Schwindsüchtiger angewandt und erkennt ihm eine tonisierende Wirkung auf den Organismus der Tuberkulösen zu.
- Bohn: nennt als hauptsächlichsten Wirkungsbereich der Alantwurzel Oberhaut und Schleimhäute, namentlich der Atmungsorgane und der weiblichen Beckenorgane.
Drogen und Zubereitungen
Symbol | Arzneidroge | wiss. Name | Infos und Bemerkungen |
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Alantblüten | Inulae flos | Die getrockneten Blüten des Alant werden in der Regel für Tee verwendet. | |
Alantwurzelstock | Inulae rhizome | Der Wurzelstock des Alants wird für seine harntreibenden und verdauungsfördernden Eigenschaften geschätzt. | |
Alanttinktur | Inulae tinctura | Angesetzt mit getrocknetem Wurzelstock: 13 g Wurzelstock pro 100 g Alkohol 65 %ig |