Mäusedorn als niedriger, grüner Busch

Mäusedorn

Wissenschaftlicher Name
Ruscus aculeatus

Wissenschaftlicher Name im Genitiv
Rusci aculeati

Pflanzenfamilie
Spargelgewächse (Asparagaceae)

Mäusedorn als niedriger, grüner Busch
Mäusedorn auf der Insel Port-Cros, Hyères (Frankreich)

Namensherkunft

Der Name „Mäusedorn“ leitet sich von seiner früheren Verwendung ab: Man nutzte die stacheligen Zweige, um Mäuse und andere kleine Nagetiere aus Vorratsräumen fernzuhalten. „Ruscus“ stammt aus dem Lateinischen und bezeichnete ursprünglich eine Art von Strauch.

Mäusedornfrucht in Form einer kleinen, roten Beere an einem Ast
Mäusedorn-Frucht

Geschichtliches und Mythologie

Mäusedorn wurde schon in der Antike als Heilpflanze geschätzt. Dioskurides und Plinius erwähnten seine Verwendung zur Behandlung von Harnwegsbeschwerden und Wassersucht. In der mittelalterlichen Volksmedizin wurde Mäusedorn auch zur Behandlung von Hämorrhoiden und Venenleiden genutzt.

Botanik

Mäusedorn ist ein immergrüner, strauchiger Halbstrauch, der bis zu 1 Meter hoch werden kann. Die Pflanze hat kleine, schuppenartige Blätter und scheinbar blattähnliche Zweige, die sogenannten Phyllokladien. Die Blüten sind klein und unscheinbar, während die Früchte rote Beeren sind, die oft lange an der Pflanze haften. Mäusedorn ist in Südeuropa, Nordafrika und Westasien heimisch und wächst bevorzugt in warmen, trockenen Regionen in schattigen Wäldern und an Waldrändern.

Heutige Anwendung

Mäusedorn wird heute hauptsächlich in der Phytotherapie zur Behandlung von Venenleiden wie Krampfadern und Hämorrhoiden eingesetzt. In diesem Zusammenhang auch bei Schweregefühl in den Beinen oder geschwollenen Beinen. Die Inhaltsstoffe der Wurzel wirken gefäßverengend und entzündungshemmend. Außerdem verwendet man ihn zur Behandlung stumpfer traumatischer Verletzungen mit intakter Haut, zur Narbenpflege und bei seltener auch Rosazea.

Kontraindikationen: nicht auf offenen Wunden oder Schleimhäuten, nicht bei bekannter Allergie
Nebenwirkungen: bei äußerlicher Anwendung Hautreizungen oder – rötungen, bei innerlicher Einnahme Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen Entzündung des Dickdarms
Wechselwirkungen: – keine bekannt –  

Traditionelle Anwendung

Traditionell wurde Mäusedorn auch bei Wassersucht, Blasenentzündungen und zur Unterstützung der Nierenfunktion verwendet. Die Pflanze hat eine lange Geschichte als Mittel zur Förderung der Durchblutung und zur Stärkung der Blutgefäße.

Drogen und Zubereitungen

SymbolArzneidrogewiss. NameInfos und Bemerkungen
MäusedornwurzelstockRusci aculeati rhizomaDer getrocknete Wurzelstock, meist geschnitten
Mäusedornwurzelstock-ExtraktRusci aculeati extractumAus dem getrockneten Wurzelstock gewonnener Extrakt
– meist in Pulverform.
Er wird i.d.R. weiterverarbeitet zu Fertigpräparaten,
wie z.B. Tabletten oder Kapseln.
Mäusedornwurzelstock-TinkturRusci aculeati tincturaAngesetzt mit getrocknetem Wurzelstock:
20 g Wurzelstock pro 100 g Alkohol 70 %ig

Praktische Anwendungen und Rezepte

Hier sind einige praktische Anwendungen und Rezepte, um die wohltuenden Eigenschaften von Mäusedorn zu nutzen:

Mäusedorn-Tee:
1 Teelöffel getrocknete Mäusedornwurzel in einer Tasse eine Stunde einweichen, anschließend aufkochen und dann 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. 1 bis 2 x täglich eine Tasse trinken.

Mäusedorn-Salbe:
10 ml Mäusedorn-Tinktur
5 ml Jojobaöl
5 ml Mandelöl
30 g Wollwachs

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