Ätherisches Bergamotteöl

Botanik der Stammpflanze

Die Bergamotte ist eine Gattung von Zitruspflanzen, die strauchförmig wachsen und eine Höhe von etwa vier Metern erreichen. Sie entstanden aus einer Kreuzung verschiedener Zitrusarten – häufig Limette und Bitterorange. Zum Verzehr sind die Früchte nicht geeignet, das sie außerordentlich sauer und zugleich bitter sind. Wie bei den meisten Zitruspflanzen sind die Blätter dick, ledrig, länglich und dunkelgrün.
Heute werden die Pflanzen fast ausschließlich in Kalabrien (Italien) angebaut.

Die häufigsten Sorten sind:

  • Castagnaro (die Älteste – schwankene Ertäge)
  • Fantastico (besonders viel ätherisches Öl)
  • Femminello (ätherisches Öl von besonderer Qualität)

Blütezeit: Frühjahr

Das ätherische Öle

Das ätherische Bergamotteöl ist begehrt in der Parfum- und Lebensmittelindustrie. Beim Auspressen der Fruchtschalen ergeben 200 kg rund einen Liter der kostbaren, grünlich transparenten Essenz. Mit über 35% bildet Limonen den Hauptinhaltsstoff.
Auf dem Markt sind auch bergaptenfreie Öle erhältlich. Diese können zwar gefahrlos auf die Haut aufgetragen werden, eignen sich jedoch nicht in gleichem Maß zur aromatherapeutischen Behandlung von Multipler Sklerose, Schuppenflechte oder Weißfleckenkrankheit, da der Stoff maßgeblich an der Wirkung beteiligt ist.
In der Parfumindustrie verwendet man das Öl sehr gerne in Eau de Colognes. So ist es beispielsweise für den typischen Duft von 4711 – Echt kölnisch Wasser verantwortlich, einem der heutzutage äußerst seltenen Parfums, die fast ausschließlich aus natürlichen Duftstoffen bestehen. Die Bergamotte vereint sich hier mit Zitrone, Orange, Lavendel, Rosmarin, Petitgrain und dem kostbaren Neroli. Da es den Duft jedoch schon seit 1792 gibt, empfinden ihn heute viele als überholt.
In der Lebensmittelindustrie ist es die aromatisierende Zutat für Earl Grey (Schwarztee) und Royal Grey (Grüntee). Ersterer soll zufällig während einer Schiffsreise entstanden sein. Der adelige Charles Grey, 2. Earl Grey hatte einen Schiffstransport nach England in Auftrag gegeben. Mit an Board waren neben kostbaren Gewürzen auch Schwarztee und Bergamotteöl. Während einer stürmischen Nacht auf See zerbarst die Flasche mit dem Öl und kontaminierte die Teesäcke. Im Heimathafen angekommen schien die Teelandung unwiederbringlich zerstört. Doch der Earl ließ sich einen Kostprobe bringen, um den Schaden selbst in Augenschein zu nehemen. Der Tee schien trocken und duftete intensiv nach Bergamotte. Er brühte ihn auf und war schier begeistert von dem damals völlig neuartigen Teearoma. Fortan ließ er den Tee absichtlich aromatisieren und verkaufte ihn unter dem noch heute bekannten Namen.

Medizinische Verwendung

Indikationen

  • Appetitlosigkeit
  • Koliken
  • Mundwasser
  • Muskelverspannungen
  • nervöser Magen
  • Schlafstörungen
  • Angst
  • Anti-Aging (Hautfalten)
  • Blähungen
  • Blasenentzündung
  • Depression
  • Entzündungen
  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Hautwunden
  • Hämorrhoiden
  • Herzrhythmusstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerz
  • Lymphstau (nach Brustamputation)
  • Mandelentzündung
  • Multipe Sklerose (nur mit bergaptenhaltigem Öl)
  • Narben
  • Nervenschwäche
  • Nervosität
  • Stress
  • Schuppenflechte (nur mit bergaptenhaltigem Öl)
  • Verbrennungen
  • Verdauungsschwäche
  • Verdauungsstörungen, nervös
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Weißfleckenkrankheit (nur mit bergaptenhaltigem Öl)
  • Winterdepression

Die sedative Wirkung ist bei bergabtenfreiem Öl wesentlich schwächer.

hemmt folgende Erreger:

  • generell antibakteriell
  • Herpes simplex Virus Typ 1
  • Staphylococcus aureus
  • Streptococcus faecalis
  • Klebsiella
  • Salmonella pullorum
  • Enterobacter aerogenes

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Das im ätherischen Bergamotteöl enthaltene Furanocoumarin Bergapten erhöht, wenn es auf die Haut aufgetragen wird, deren UV-Lichtempfindlichkeit und kann die DNA schädigen, was die Entstehung von Hautkrebs begünstigen könnte. Die Substanz kommt auch im Riesen-Bärenklau vor. Man sprich in diesem Zusammenhang von der sogenannten Photosensibilisierung. Die unmittelbare Folge können Hautreizungen oder -entzündungen oder starke Sonnenbrände sein.

Dosierung

In der Aromatherapie würde man Bergamotte für gewöhnlich nicht allein einsetzen, sondern beispielsweise mit Lavendelöl kombinieren. Dadurch wird die Gesamtmischung milder. Bei purer Anwendung sollte die 0,25%ige Konzentration nicht überschritten werden.
Außerdem sollte kein überaltertes Öl verwendet werden – nicht älter als 6 Monate. Es wird mit der Zeit reizender. Ältere Öle können aber noch sehr gut in der Duftlampe aufgebraucht werden.

Dosierungshinweise:

Erwachsene:0,25%igmax. 0,25%ig wegen Phototoxizität

Dan Grey – Tee

Dieser aromatisierte Tee ist die konsequente Fortführung der Reihe. Ich habe ihn für mich selbst entwickelt, da ich kein Koffein vertrage. Daher auch ‚Dan‘ von Daniel. Die Basis bilden kein Schwarz- oder Grüntee sondern Süße Brombeerblätter, wie sie meine Ur-Ur-Großmutter schon immer gerne in ihren Hausteemischungen verwendet hat. Es handelt sich dabei um fermentierte Blätter unserer einheimischen Brombeere (Rubus fruticosa). Sie verlieren während dieses Prozesses weitgehend ihre Bitterkeit und werden herrlich mild-würzig.

Zutaten und Utensilien:

fermentierte Brombeerblätter (Rubus fruticosa)100 g
Ätherisches Bergamotteöl (Citrus bergamia)10 Tr.
eine dicht schließende Teedose
ein Papiertuch

Die Zubereitung ist denkbar einfach. Wir geben die Brombeerblätter in die Teedose. Das Taschentuch tränken wir mit dem ätherischen Öle. Es sollte unbedingt Lebensmittelqualität haben – bitte darauf achten!
Nun vergraben wir das Tuch im Tee und verschließen die Dose für etwa zwei Wochen. Danach entfernen wir es wieder und unser Dan Grey ist fertig.
Zur Zubereitung verwenden wir einen Teelöffel pro 250 ml kochendem Wasser – Ziehdauer: 5 Minuten. Ich bevorzuge ihn mit etwas Sahne.


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